Das Störtebeker-Denkmal auf dem Marktplatz

Marienhafe

Ausflug nach Marienhafe: Nordseeurlauber auf den Spuren Störtebekers

Marienhafe ist ein relativ kleiner, nur rund 2.400 Einwohner zählender Ort, der nicht sonderlich weit von der Nordseeküste entfernt liegt. Die Ortschaft ist der Verwaltungssitz der ostfriesischen Samtgemeinde Brookmerland, die nach der einstigen ostfriesischen Häuptlingsfamilie „tom Brok“ benannt wurde. Dieser Herrscherfamilie verdankt Marienhafe auch die wichtigsten Attraktionen, denn im Mittelalter wurde nach einer Überlieferung dem bekannten Piraten Klaus Störtebeker im Ort Unterschlupf und somit Schutz vor seinen Verfolgern gewährt. Auch weil die Verbundenheit des Ortes mit dem Piraten noch heute nachvollziehbar ist, stellt die Ortschaft ein beliebtes Ausflugsziel vieler Nordseeurlauber dar. Welche Spuren Störtebekers Ausflügler in Marienhafe verfolgen und welche anderen Attraktionen sie sich betrachten können, zeigen Ihnen die folgenden Abschnitte kurz auf.

Marienhafe und die Verbindung zum Piraten Störtebeker

Störtebekerturm

Wie eingangs bereits erwähnt, soll Klaus Störtebeker in Marienhafe Unterschlupf gefunden und eine Kammer im Turm der zentral gelegenen Marienkirche bezogen haben. Aus diesem Grund wird der Kirchturm oft auch als Störtebekerturm bezeichnet und stellt seit längerer Zeit ein sehenswertes Wahrzeichen des Ortes dar. Störtebecker ist eine Figur aus dem Niederdeutschen, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und in den verschiedensten Geschichten und Erzählungen zum Thema wird. Die meisten dieser Erzählungen handeln von seinen Abenteuern und seinem Kampf gegen die Hanse. Der Legende nach erbeutete er als Pirat die Schätze der großen Hanseschiffe und verteilte diese an die Armen. Er war damit eine der bedeutendsten Figuren der deutschen Seefahrergeschichte. Er galt als Vorbild für viele Piraten und Seeräuber und wird auch heute noch verehrt.

Der Marienhafener Störtebekerturm
Der Marienhafener Störtebekerturm (Fotograf: Günter Dehne)

Störtebekerkammer

Touristen müssen sich allerdings keinesfalls mit einem Blick von außen auf den Störtebekerturm begnügen, denn hinter der Kirche befindet sich der Eingang zur Störtebekerkammer, also der Turmkammer, in der Störtebeker untergekommen sein soll. Um in die Kammer zu gelangen, muss eine Treppe genutzt werden, was zu den Zeiten möglich ist, zu denen das heute dort ansässig Kirchenmuseum geöffnet ist. Dies ist im Zeitraum vom 1. April bis zum 31. Oktober von Dienstag bis Samstag jeweils von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr und Sonn- und Feiertags von 14 bis 17 Uhr möglich. Montags bleibt das Museum stets geschlossen.

Eingang zur Störtebekerkammer
Eingang zur Störtebekerkammer (Fotograf: Günter Dehne)

Störtebeker-Denkmal

Eine weitere Spur des Piraten befindet sich ganz in der Nähe der Kirche direkt auf dem Marktplatz von Marienhafe, denn dort wurde ein Störtebeker-Denkmal platziert. Dieses zeigt Klaus Störtekeker als Bronzeskulptur mit einer geschulterten Streitaxt auf einer Schiffsplanke.

Störtebeker ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Geschichte. Er war ein Pirat, Freibeuter und Rebell und lebte der Legende nach im 14. Jahrhundert an der Nordsee. Man nimmt an, dass er 1370 auf der Insel Rügen geboren wurde. Durch seine Taten wurde er zu einer Legende und inspirierte Generationen von Menschen. Sein Leben ist ein Spiegelbild der Geschichte seiner Zeit und gleichzeitig auch ein Spiegelbild unserer Gegenwart. Störtebeker zeigt uns, dass es sich lohnt, für unsere Überzeugungen einzustehen und dafür zu kämpfen. Legenden ranken sich um seine Person, die ihn zu einer Art Volkshelden machen. In Marienhafe gibt es das bekannte Störtebeker-Denkmal, das an seine Zeit in Ostfriesland erinnern. Auch heute noch ist Störtebecker eine legendäre Gestalt und seine Geschichte fasziniert immer noch viele Menschen.

Das Störtebeker-Denkmal auf dem Marktplatz
Das Störtebeker-Denkmal auf dem Marktplatz (Fotograf: Günter Dehne)

Marienhafener Gastrobetriebe im Zeichen von Klaus Störkebekers

Auch Marienhafener Gastrobetriebe und Geschäfte drücken nicht selten die Verbundenheit zum Piraten aus und verwenden den Namen „Störtebeker“ in ihrer Firmenbezeichnung. Sehr bekannt ist zum Beispiel das Café „Störtebekers Teestube“, das sich in der Nähe der Marienkirche auf der gegenüberliegenden Seite des Marktplatzes befindet und das vor allem in der Urlaubszeit von sehr vielen Gästen besucht wird.

Störtebekers Teestube
Störtebekers Teestube

Neben der Teestube gibt es weitere Betriebe wie ein nach dem Piraten benanntes Bad, ein Hotelbetrieb oder ein Imbissbetrieb, der sich in Marienhafes Hauptgeschäftsstraße befindet. Wer durch den Ort bummelt, wird folglich sehr oft mit dem bekannten Piraten konfrontiert.

Störtebeker Imbiss in Marienhafe
Störtebeker Imbiss in Marienhafe (Fotograf: Günter Dehne)

Sehenswertes in der Nähe des Ortskerns

Tjücher Mühle

Ausflügler, die nicht mit Zug oder Bus angereist sind, sondern mit dem eigenen Fahrzeug oder im Rahmen einer Radtour und die somit über größere Mobilität verfügen, sollten sich im Rahmen eines Ausflugs auch einige in der Nähe befindlichen Sehenswürdigkeiten betrachten wie die am nördlichen Ortsrand befindliche Tjücher Mühle. Diese historische Windmühle, die Ende des 19. Jahrhunderts im Stile eines zweistöckigen Galerieholländers errichtet wurde, ist schließlich sehr sehenswert, weshalb ein Abstecher lohnend ist.

Die schöne Tjücher Mühle
Die schöne Tjücher Mühle (Fotograf: Günter Dehne)

„Sterrenberg Mühle“ in Upgant-Schott

Auch in der benachbarten Ortschaft Upgant-Schott, die direkt an Marienhafe angrenzt, gibt es mit der „Sterrenberg Mühle“ eine sehenswerte historische Windmühle. Dieser dreistöckige Galerieholländer wurde in den 30-er-Jahren des letzten Jahrhunderts an der Stelle, wo es bereits Vorgängerbauten gab, errichtet. Vom Mai bis Oktober kann die schöne Mühle jeweils an Samstagen in der Zeit von 15 bis 17 Uhr auch im Rahmen von Mühlenführungen besichtigt werden.

 

Die Mühle in Upgant-Schott
Die Mühle in Upgant-Schott (Fotograf: Günter Dehne)

Müllerknechthaus

Gleich neben der Mühle befindet sich noch das Müllerknechthaus, ein sehr kleines, Anfang des 19. Jahrhunderts errichtetes Wohnhaus, in dem lange Zeit Mühlenarbeiter mit ihren Familien lebten. Heute befindet sich im Haus ein kleines Standesamt und heiratswillige Paare können sich an diesem geschichtsträchtigen Ort folglich das Ja-Wort geben.

Das kleine Müllerknechthaus
Das kleine Müllerknechthaus (Fotograf: Günter Dehne)

Fazit

Marienhafe ist zwar ein kleiner Ort, der jedoch durchaus Interessantes bieten kann. Zudem ist der Ort von vielen Urlaubsorten in Ostfriesland recht leicht zu erreichen. Deshalb lohnt sich vor allem für Urlauber, die in Küstenorten wie Norddeich, Greetsiel oder anderen in der Nähe gelegenen Urlaubsarealen ihr Urlaubsdomizil aufgeschlagen haben, ein Trip nach Marienhafe auf jeden Fall. Touristen, die nicht unter körperlichen Einschränkungen leiden, sollten die Ortschaft nach Möglichkeit im Rahmen einer Fahrradtour ansteuern, da auch die Landschaften rund um den Ort sehr reizvoll sind. Der Ort ist ein wahres Paradies für alle Fans von Störtebeker.

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